Neue Wege brauchen Zeit

Gewohnte Wege haben ihr Gutes. Alle wissen, wo es langgeht, die Gefahren, Hindernisse und Vorzüge sind bekannt. Neue Wege dagegen sind unbequem. Zunächst braucht es die Idee: “Hier könnte es auch langgehen!” Vielleicht ist der neue Weg ja kürzer oder sicherer. In jedem Fall wird es auch KritikerInnen geben, die danach fragen, ob der Preis nicht zu hoch ist, ob auf dem neuen Weg nicht Gefahren lauern und ob es den neuen Weg überhaupt braucht. Ob der neue Weg “funktioniert” wird man erst wissen, wenn er zu einem gewohnten Weg geworden ist. Bis dahin braucht es Geduld, Entschiedenheit und Ausdauer, ansonsten bleibt der neue Weg auf halber Strecke stehen. Klimawandel und Kirchenkrise sind nur zwei Beispiele, was passiert, wenn wir erst dann beginnen, neue Wege zu suchen, wenn die alten Wege schon lange nicht mehr gangbar sind. Jetzt ist die Zeit für neue Wege, denn neue Wege brauchen Zeit. 

Bild: Neue Rad- und Fußgängerbrücke über den Piepenbach in Wolbeck

Bild und Text: Richard Schu-Schätter erschienen im Weihnachts-Pfarrbrief der Kirchengemeinde St. Nikolaus Münster